Treibt KI einen Keil zwischen die Hierarchien im Unternehmen? Oder anders formuliert: Oben hui, unten pfui? Die Ergebnisse des KI-Report lassen dies vermuten. Zeigen sie doch eine ungleich verteilte Euphorie zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden beim Thema KI. Diese beginnt schon bei den Potenzialen der Technologie. Vorgesetzte zeigen sich dabei grundsätzlich enthusiastischer als die Fachkräfte:
- Produktionsprozesse lassen sich dank KI optimieren (80 % Zustimmung der Führungskräfte vs. 72 % der Fachkräfte)
- Large Language Models können den Kundenservice entlasten (74 % Zustimmung der Führungskräfte vs. 66 % der Fachkräfte)
- Mit KI lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und Vorschriften einhalten (75 % Zustimmung der Führungskräfte vs. 62 % der Fachkräfte)
Auch bei den KI-Skills der Mitarbeitenden und entsprechenden Schulungsangeboten zeigt sich ein identisches Bild. Die Vorgesetzten sind stets etwas optimistischer als die Fachkräfte. 22 % der Leader sind überzeugt: Unsere Teams brauchen keine Schulungen. Denn sie sind bereits fit im Umgang mit KI-Tools. Das Problem: Lediglich 13 % der Mitarbeitenden sind dieser Meinung. Was aber, wenn bereits Weiterbildungen angeboten werden? Die Vorgesetzten gehen in diesen Fall davon aus, dass sie auch auf Interesse stoßen. Doch vor allem bei Formaten zum internen Wissensaustausch scheiden sich die Geister: 32 % der Führungskräfte glauben hier an eine rege Teilnahme. Das bestätigen aber nur 23 % der Mitarbeitenden. Ähnlich sieht es bei der Motivation zum Einsatz von KI aus. 21 % der Mitarbeitenden glauben, dass es keine Aktivitäten gibt, um den Einsatz von KI-Tools zu fördern. Im Gegensatz zu nur 6 % der Vorgesetzten. Als Beispiele nennen 47 % der befragten Führungskräfte Feedbackgespräche. Das bestätigen wiederum lediglich 25 % der Fachkräfte.
Führungsblindspot: KI-Erfolg braucht Nähe zur Belegschaft
Die Ergebnisse zeigen deutlich: KI muss stärker zur Managementaufgabe werden! Denn entweder sind die Führungskräfte nicht nah genug am Arbeitsalltag der Belegschaft oder es mangelt an der Weitergabe von Informationen zu den Potenzialen und Angeboten rund um KI. Entweder müssen sich die Führungskräfte also ein realistisches Bild von den Herausforderungen beim Einsatz von KI machen. Oder sie müssen besser kommunizieren, welche Aktivitäten es dazu im Unternehmen bereits gibt.
KI ist kein Selbstläufer
Wie kann das Management die Teamleads ready für das KI-Zeitalter machen? Mit strategischen Ansätzen, die Technik und Kultur connecten:
- Technologisches Grundwissen fördern: Führungskräfte müssen ein solides Verständnis von KI-Technologien entwickeln. Organisieren Sie Schulungen und Workshops zu den Grundlagen von KI, maschinellem Lernen und deren Auswirkungen auf die Branche.
- Prompting als Skill entwickeln: Die Fähigkeit mit KI-Bots zu kommunizieren, um die Potenziale der KI voll auszuschöpfen, ist essenziell. Entscheidender Schritt: Das sogenannte „Prompting“, als die wesentliche Komponente für die Arbeit der Zukunft, systemisch entwickeln. Für spezifische Aufgaben der Rollenprofile können maßgeschneiderte Prompts von Experten entwickelt und bereitgestellt werden.
- Stärker KI-gestützt entscheiden: Ermutigen Sie Ihre Führungskräfte, KI nicht als Ersatz zu sehen. Sie ist Support, um Entscheidungen datenbasiert zu treffen. Zeigen Sie konkret anhand von Best Practices, wie datengetriebene Entscheidungen und Analysen die Unternehmensführung verbessern können.
- Ethik und Verantwortung in den Mittelpunkt stellen: Sensibilisieren Sie Führungskräfte für ethische Fragen im Umgang mit KI. Wichtige Themen: Datenschutz, Bias und Transparenz. Das Lernziel: sicherstellen, dass KI-Anwendungen verantwortungsbewusst eingesetzt werden.
- Interdisziplinäre Teams fördern: Unterstützen Sie Leader dabei, interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen technischen und nicht-technischen Teams zu fördern. Eine erfolgreiche Integration von KI erfordert eine solche Kooperation zwischen Datenwissenschaftler:innen, IT-Expert:innen und operativen Abteilungen.
- Innovationskultur etablieren: Ermutigen Sie Führungskräfte, eine experimentierfreudige Kultur zu schaffen. Unternehmen müssen bereit sein, KI-Projekte zu testen und aus den Fehlern zu lernen. Nur so navigieren wir erfolgreich im KI-Zeitalter.
- Langfristige Strategien entwickeln: Management und Teamleads sollten sich auf die langfristigen Chancen und Challenges von KI konzentrieren. Sie müssen früh strategische Pläne entwickeln, wie sie KI in den nächsten Jahren in ihre Geschäftsmodelle integrieren.
- Veränderungsmanagement beherrschen: KI bringt erhebliche Veränderungen für unseren Way of Work mit sich. Deshalb müssen Unternehmen stark im Change-Management sein. Sie sollten Mitarbeitende auf Veränderungen vorbereiten: Adressieren Sie Bedenken und fördern ein positives Mindset zur Transformation.
Tipp: Auch Sie wollen näher an die Bedürfnisse Ihrer Teams rücken? Veränderungen noch besser umsetzen? Die Mitarbeitenden für den Change motivieren und befähigen? Dann ist eines unserer bewährten Leadership-Seminare die Chance, Ihre Führungskultur auf das nächste Level zu heben!